Wie viel Beauty Retouche darf sein?

Eben bin ich über einen Artikel in Spiegel Online gestolpert, in dem über die Verärgerung von Schauspielerin Kate Winslet im Zusammenhang mit angeblichen Bildmanipulationen berichtet wird.

Die 33-jährige Engländerin hat sich für eine Titel-Story der amerikanische Vanity Fair sehr geschmackvoll aber auch sehr freizügig ablichten lassen.

Soweit so gut, nun sei Frau Winslet allerdings als Moppelchen bekannt, wie die englische Boulevard-Presse behauptet und prangert deshalb die elektronische Schönheitskorrekturen an, die laut „Experten“ für die tolle Figur Winslets auf den erotischen Bildern verantwortlich sein sollen. In der Tat ist auf den Bildern eine in großen Teilen nackte, nur mit High Heals und Fell bedeckte und in augenscheinlich sehr guter Form befindliche Kate Winselt zu sehen.

Winslet selbst hat sich bitter im People-Magazin über die Unterstellungen beschwert. Sie sei im Moment einfach in ausgezeichneter Verfassung und sei nur die Haut-Tonung, wie bei Glamour-Fotos üblich, retouschiert worden.

Warum nun dieser Klatsch-Beitrag auf Magistus.de?

Nicht nur einmal wurde ich selbst von Leuten angesprochen, wie weit ich bei der Beauty Retouche meiner People-Fotos selbst gehen würde. Jetzt bin ich nicht gerade eben der Photoshop-Virtuose, trotzdem halte ich diese Fragen für durch aus gerechtfertigt. Ich selbst bin manchmal hin und her gerissen, ob ein Muttermal oder eine kleine Narbe retouchiert gehört oder nicht.

Natürlich handelt es sich bei gestellten People-Aufnahmen, egal ob Portrait, Fashion oder Akt, nicht um dokumentarische Werke deren Zweck es ist, ein bestimmtes Ereignis unverfälscht fest zu halten. Dennoch bleibt die Frage, in wie weit man mit einer mehr oder wenig starken Retouche die Natürlichkeit oder den Charakter einer Aufnahme bzw. die Ausstrahlung des abgebildeten Models bewusst oder unbewusst verfälscht.

Für mich ist eine Retouche soweit in Ordnung, so lange es sich dabei um elektronische Visagisten-Arbeit handelt und die Veränderungen nicht die Persönlichkeit des Models verändern. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Betrachter Veränderungen auf Grund der elektronischen Manipulation selbst erkennen kann.

Darüber hinaus gehende Retouchen betrachte ich dann schon nicht mehr als Retouche sondern als eigenständiges künstlerisches Werk, bei dem ein Veränderung des Gesamteindrucks bewusst herbeigeführt wird.

Dennoch ist es immer eine Gratwanderung, die sicherlich von jedem Fotografen und Bildbearbeiter anders gesehen wird.

Das führt mich zur Frage an Euch: Wie viel Retouche ist für Euch bei People-Aufnahmen erlaubt?

Und hier noch ein Beitrag auf YouTube zum Thema: