Im Laufe der Woche habe ich einen sehr interessanten Blog-Beitrag von dokoupilphotography auf meiner Facebook-Seite verlinkt:
Ich möchte den Beitrag aber doch nicht so ganz unkommentiert lassen. Warum? Nun, in gewisser Weise fühle ich mich in Teilen angesprochen. Denn ich bin einer derjenigen, der für den ein oder anderen Cousin oder guten Freund schon die Hochzeit fotografiert hat. Unentgeltlich, einfach als Geschenk und Gefallen – so zusagen als Freundschaftsdienst. Auch zu anderen Gelegenheiten kommt es vor, dass ich für Freunde mal Bilder mache, die nichts mit meinen sonstigen freien Arbeiten zu tun haben.
Ist das verwerflich? Ich würde sagen nein, denn alle meine „Auftraggeber“ wussten, dass ich nicht der professionelle und geübte Hochzeitsfotograf bin, ebenso wenig wie der Familien-Fotograf. Sie wussten, dass ich keine edlen Hochzeitsmappen zusammen stellen werde und dass mein Studio nichts anderes als ein kleiner Raum irgendwo im Keller eines Bürogebäudes ist.
Als Fotograf der mit der Fotografie sein Lebensunterhalt verdient, sollte man sich also Fragen: Warum schnappen mir immer mehr „Hobby“-Knipser die Arbeit weg?
Das Feedback von meinen Bekannten, Freunden, Cousines u. Cousinen war durchweg immer, dass sie sich bei mir gut aufgehoben gefühlt hatten, dass sie locker sein konnten und dass sie das Gefühl hatten, dass da nicht einer einfach sein Programm runter schraubt und fertig. Die Bilder seien persönlicher und ich hätte mir (bei den Shootings) einfach viel mehr Zeit gelassen.
Mach ich es mir hier zu einfach? Ja, o.k., zugegeben! Ich kenne viele Fotografen die, zumindest zum Teil, ihr Geld mit der Fotografie verdienen und wirklich innovative und tolle Arbeit machen. Auch sie haben es trotzdem nicht leicht und müssen um fast jeden Auftrag kämpfen.
Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass sich Qualität durchsetzt. Nicht bei jedem Auftraggeber, aber bei vielen.
Selbstverständlich frage ich mich aber auch, für wie wenig Geld sich manch ein Fotograf verdingt und ausnutzen lässt, in der Hoffnung, irgendwann doch mal Geld zu verdienen. Zum Verständnis, die Fotografie ist für mich ein Hobby. Ich verdiene und möchte damit auch kein Geld verdienen!
Und ja, auch bei mir platzt die Hutschnur und ich schüttle nur den Kopf, wenn über sogenannte Bürger-Fotografen manch große Zeitung die Kosten für die eigenen Bilder drücken oder sich große Agenturen billigst bei Stockagenturen oder einfach so im Internet bedienen. Keine Frage!!
Was ist Eure Meinung zu dem Thema?
