Akt-Shooting mit Blattgold – Ein Erfahrungsbericht

Golden Nude-Art -- by Magistus Fotografie

Ich gehöre weiß Gott nicht zu den begnadetsten, was das künstlerische Arbeiten mit den Händen an geht. Bei mir muss immer irgend was technisches dazwischen sein, z.B. eine Kamera.

Nichts desto trotz habe ich mir schon vor über einem Jahr vorgenommen, mal ein Shooting mit Blattgold umzusetzen. Mich hat bei den Bildern die ich bisher gesehen habe, immer der Kontrast der Haut zum glänzenden, scheinenden und metallischen, dennoch edlen Look des Goldes fasziniert.

Meine Befürchtungen von wegen Bezahlbarkeit des Blattgoldes hat sich schnell in Luft aufgelöst. Bei eBay gibt es diverse Anbieter, die 100 Blätter zu Preisen und 20,00 EUR anbieten (http://bit.ly/99Qzeb).

Bleibt die Frage, wie man die Gold-Blätter auf die Haut aufträgt, so dass das Gold auch an Ort und Stelle haften bleibt. Allgemein wird hier die Verwendung von Ölen, Salben oder Lotions empfohlen. Erste Tests haben bei mir gezeigt, dass die meisten Öle und Lotions zu schnell einziehen und auf der Haut nicht lange genug sichtbar sind. Ersteres lässt das Gold wieder zu schnell abfallen und das zweite führt dazu, dass man das Gold nicht präzise genug aufbringen kann.

Meine Empfehlung ist die Verwendung von ganz normaler Nivea-Creme. Diese hat den Vorteil, dass sie durch die weiße Farbe relativ lange gut zu sehen ist und dass sie nicht schnell einzieht. Zudem ist sie Hautverträglich, riecht nicht unangenehm und jeder hat sie. Wichtig ist dabei nur, nicht zu großflächig aufzutragen. Das hätte zur Folge, dass nachher nicht vom Gold bedeckte Flächen auf den Fotos unschön glänzen oder sogar noch weiße Flächen darstellen.

Die Verarbeitung ist dann etwas kniffliger, zumindest bei so ungeschickten Fingern wie ich sie habe. Da die Blätter logischer weise hauchdünn sind, reißen sie entsprechend schnell, schlagen übereinander, wehen weg o.ä. Nach ein paar Tests und etwas Übung lässt sich das aber ganz gut in den Griff bekommen. Um ein nicht unerhebliches Maß an Ausschuss wird man aber nicht herum kommen.

Man trägt also die Creme immer schrittweise auf den Flächen auf,die man mit Gold bedecken will. Anschließen das Gold-Blatt einfach nur auflegen, evtl. ganz leicht mit einem Tuch nachtupfen. Vorsicht! Nichts klebendes an den Fingern haben, sonst hat man das Gold gleich wieder ab. Also, immer nach dem auftragen der Creme gut die Finger abwischen!

So hangelt man sich dann immer weiter vor, bis man alle Flächen die man bedecken möchte, bedeckt sind. Ich persönlich finde einen Maßvollen Einsatz des Goldes sehr ansprechend und stehe sowieso auf High-Key-Fotos, weshalb ich dann mein erstes Blattgold-„Werk“ mit dem ich zurieden war, in High-Key umgesetzt habe. Dabei wurde das Bild entsättigt und nur das Blattgold hat eine gewisse goldfarbige Tonung behalten. Aber das ist natürlich absolute Geschmackssache.

Hier mal das fertige „Gesamtprodukt“:

Golden Nude-Art -- by Magistus Fotografie
Golden Nude-Art -- by Magistus Fotografie

Neben den rein technischen, oben beschriebenen Aspekten ist hier auch nicht zu vernachlässigen, dass das Gold auf einen Menschen aufgebracht wird. Man sollte also unbedingt vorher mit dem Model die Details absprechen, auch, dass man selbst, oder wenn vorhanden vielleicht ein/e Visagist/in, das Gold mit den Händen aufbringen muss. Das heißt, gegen jede sonst übliche Regel, dass man das Model bei einem Shooting nicht anzufassen hat, ist dies hier notwendig.

Zudem bedeutet es auch für das Model, eine Stunde oder länger relativ still dastehen und ruhig halten zu müssen. Das ist nicht immer ganz leicht und sollte deshalb ebenfalls vorher bei der Auswahl des Models berücksichtigt werden.

Ich hatte hier das große Glück, mit einem sehr erfahrenen Bodypainting-Model arbeiten zu dürfen, was die gesamte Sache natürlich erheblich erleichtert hat.

So, ich hoffe ich konnte ein paar interessante Hinweise liefern und wünsche viel Spass, wenn der ein oder andere Leser es vielleicht selbst mal ausprobiert!

MultiMediale der Fotogena am 27. u. 28. März in Darmstadt

Auch in diesem Jahr veranstaltet die fotogena, bereits zum 12. mal, Ihre Hausmesse Multimediale.

Wie immer mit viel Programm und über 50 Ausstellern bietet die MultiMediale eine schöne Gelegenheit für Fotobegeisterte, sich einen Eindruck über aktuelle Produkte rund um ihr Hobby zu verschaffen.

Das ganze findet am 27. und 28. März im Darmstadtium statt und der Eintritt ist frei!

Und hier findet man weitere Infos zur MultiMediale!

Ich plane, zumindest an einem Tag vorbei zu schauen, vielleicht sieht man sich ja.

Ich als Bildbearbeiter, wer hät’s gedacht…

Hot-Angel (Vorher-Nachher) -- © by Magistus

Eigentlich hat mich die Bildbearbeitung nach einem Shooting immer tierisch genervt. Ich wollte fotografieren und die Bildbearbeitung war ein notwendiges Übel.

Mit zunehmender Arbeit an meinen Bilder, mehr Übung, Erfahrung und nach viel Experimentieren muss ich in der Zwischenzeit aber sagen, dass mir die Bildbearbeitung mehr und mehr Spaß macht. Ich finde es sehr faszinierend, wie man einem Bild den letzten Drive oder auch eine ganz andere Stimmung verpassen kann.

Konsequenz ist nun, dass ich mehr und mehr mit den Bilder mache und noch schwerer hinterher komme, was die Bearbeitung angeht. Fotografieren macht mir aber nach wie vor super extrem viel Spaß, so dass sich immer mehr Bilder aufstauen. Aber o.k., da muss ich wohl durch.

Eine weitere Konsequenz war, dass ich mir in der MK jetzt auch eine Bildbearbeiter-Sedcard habe freischalten lassen. Etwas vermessen, vergleicht man meine Versuch mit so manchem Bildbearbeitungs-Künstler in der MK. Aber jeder fängt ja mal klein an. 🙂

Hier mal ein Beispiel meiner Bearbeitungen:

Hot-Angel (Vorher-Nachher) -- © by Magistus
Hot-Angel (Vorher-Nachher) -- © by Magistus

Noch ne kritisch Anmerkung zum Abschluss: Ich finde es interessant zu beobachten, dass fotografisch perfekte aber wenig bearbeitete Bild gegenüber stark bearbeiteten Bildern in Foren oftmals komplett untergehen. Ob das erstrebenswert ist? Keine Ahnung, wohl ist mir dabei aber nicht!