Heise Online berichtet heute über eine Software in der Prototypen-Phase, die automatisiert die Ästhetik eines Fotos beurteilen können soll. Die Software richtet sich dabei nach Bewertungen ähnlicher Bilder im Internet.
Kurz gesagt, Stock-Agenturen, die Presse und alle, die mit Bildern zu tun haben, können darüber automatisiert entscheiden lassen, welche Bilder als gut gelten.
… ich glaub mir wird schlecht!
Sorry, aber wirklich, das ist doch nur ein Automatismus um noch mehr Konformität des allgemein gültigen Mainstreams herzustellen. Man stelle sich vor, die Software nutzt Flickr u. Facebook als Bewertungskriterium. Das bedeutet, dass diese Nutzer, mit starker Gewichtung z.B. auf den nordamerikanischen Raum den Geschmack bestimmen würden. Oh mein Gott, ausgerechnet!
Mal davon abgesehen, dass da automatisch ein Filter für Nude-Art entstehen würde, schließlich ist sowas ja gaaaanz böse! Viel schlimmer aber ist, dass Bilder nicht immer Mainstream sein sollten. Gerade das ausbrechen aus dem Normalen macht Bilder interessant, spannend und fesselnd.
Natürlich, zugegebenermaßen benötigt man in einer Stock-Agentur Standard-Bilder für seine Werbekunden. Aber reizen selbst doch nicht auch Bilder gegen den Strick besonders? Man denke da nur an Benetton mit seinen kontroversen Bild-Kampagnen.
Ich habe viel mehr die Sorge, dass eine Bildkritik bald so laufen wird: „Hej, das Bild ist nicht gut, habe eben mal meinen Ästhetik-Roboter befragt. Hast Du eines von fünf Sternchen bekommen“ – Also wieder mal was, über das man sich nicht selbst eine Meinung bilden, geschweige denn vertreten muss.
Sehe ich das überspitzt? Ich bin mir nicht sich! Was meint Ihr?
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.