Quellen für Composings

Composing-Header - Screenshots

Composing-Header - Screenshots

Wer meinen Blog verfolgt, hat ja bereits festgestellt, dass ich zunehmend Spaß an Composings finde. Sprich Bilder aus Shootings mit passenden, spannenden Hintergründen, zusätzlichen Gegenständen, Effekten u. auch Schriften zu versehen. Durch Composings hat man unglaubliche Möglichkeiten, sich kreativ am Computer mit Bilder zu beschäftigen und eigene Artworks zu kreieren.

Dabei bleibt es dann nicht aus, dass man für bestimmte Themen oder Szenen auch passende Hintergründe, Brushes oder Schriftarten benötigt, möchte oder kann man nicht auf eigenes Material oder Photoshop-Hausmittel zurück greifen. Im Laufe der zeit, durch Google-Suchen und Freunde fragen, haben sich für mich im Moment ein paar gute Quellen heraus kristallisiert, bei denen die Lizenzbedingungen, sprich das Recht zur Nutzung, einigermaßen klar sind.

CG Textures: Habe ich hier schon mal vorgestellt und ist noch immer eine sehr wichtige Quelle um interessante Background für meine Bilder zu finden. Die Bilder dort sind in guter Auflösung kostenlos oder für einen kleinen Beitrag zu haben. Einziges Problem ist, dass die Bilder alle immer sehr frontal und aus Normalperspektive aufgenommen sind. Für Texturen natürlich korrekt, für manches Composing aber zu langweilig oder nur als Teilelement zu Verwenden. Trotzdem, immer ein Blick und eine Suche wert!

Fotolia: Wer etwas Geld aufwänden möchte, sollte bei Fotolia vorbei schauen. Fotolia ist eine klassische Stockagentur mit unzähligen Bilder aus allen möglichen Bereichen, zu allen möglichen Themen. Aber, klar, die Bilder kosten was, sind aber im Vergleich zu man anderem Stock-Portal relativ günstig. Man muss sich ein Punkte-Kontingent kaufen und kann von diesem dann die Bilder bezahlen. Einige interessante Bilder konnte ich hier, gerade in den neueren Bildern nur hier finden. Der Vorteil ist hier zudem, dass die Nutzungsrechte ganz klar geregelt sind.

FBrushes: Möchte man seine Bilder noch mit verschiedenen Brushes, Patterns u. Texturen aufpeppen, sollte man unbedingt noch bei FBrushes vorbei schauen. Wahnsinn, was es da kostenlos für Photoshop gibt. Immer wieder was neues, auch zu aktuellen Jahreszeiten und Ereignissen. Ich habe da noch nicht viel genutzt, nichts desto trotz ne coole Resource.

dafont: Super Seite mit einer super coolen Sammlung an Schriftarten zum Download. Viele Schriften sind kostenlos, man sollte sich aber über die dort angegebenen Links genau informieren, wie man die Schriften verwenden darf. Dann findet man dort aber wirklich super geniale und ausgefallene Texturen, sortiert nach Themen. Super coole Sammlung!

So, das waren meine Ressourcen! Und Google? Hm, ja, naja, also natürlich suche ich auch bei Google nach bestimmten Bildern. In aller Regel aber nur, um mir Anregungen zu holen. Nur weil Bilder auf Google zu finden sind, darf man diese noch lange nicht selbst verwenden. Deshalb ist hier Vorsicht angesagt!

Manche werden noch DeviantART anführen. Ja, stimmt, kann sein, dass man da coole Bilder und Material findet. Ich komme mit der Site aber nach wie vor nicht wirklich klar. Zudem sind oftmals die Nutzungsrechte sehr schwammig angegeben oder es wird ein Backlink verlangt, was bei eigenen Bildern, die man in versch. Portale laden möchte, oftmals nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. Ich bin dort auf jeden Fall noch nicht zufriedenstellend fündig geworden.

Habt Ihr noch coole Quellen? Dann würde ich mich über Tipps sehr freuen!

Color Light – Nude Art Neon Light

Color Light - Nude Art Shooting with Neon Lights presenting a super model posing topless in white Jeans Hot Pants covering her nudity with two color neon lights - © by Magistus
Color Light - Nude Art Shooting with Neon Lights presenting a super model posing topless in white Jeans Hot Pants covering her nudity with two color neon lights - © by Magistus
Color Light – © by Magistus (click on image for full-size)

Mit „Neon Light“ habe ich mal was neues ausprobiert und bin von dem Resultat selbst ziemlich beeindruckt. Im ersten Moment könnte man sich fragen warum? Schließlich ist es einfach ein schönes, verdecktes Aktbild mit einem tollen Model die mit zwei farbigen Neon-Röhren posiert.

Ja, das ist schon richtig, auch wenn ich das Posing alleine schon sehr cool finde, ebenso wie der direkte Blick des Models. Punkt war bei diesem Bild aber das Licht der an sich relativ schwach leuchtenden Neonröhren. Schwach zumindest im Vergleich zu den Studioblitzen.

Bei normaler Kameraeinstellung von 1/160 Sek. u. Blende 10 bei normaler Blitz-Leistung wäre von dem farbigen Licht der Neon-Röhren nicht mehr viel übrig geblieben. Die Neonröhren würden aussehen wir weiße oder vielleicht noch graue Stangen und die das farbige Licht auf der Haut des Models wäre komplett weg geblitzt.

Ich habe deshalb an der Stärke der Blitze nicht geändert, lediglich die Verschlusszeit wurde auf 1/10 Sek. reduziert (weiterhin Blende 10). Das ist für eine Studio-Aufnahme schon irritierend lange. Durch diese lange Verschlusszeit kommt das Leuchten der Lampen und das farbige Licht super zur Geltung. Jetzt ist es nicht so, dass auch ein so gutes Model wie ModernSpirit bei einem 1/10 Sek. absolut ruhig posieren kann. Mal abgesehen davon, dass ich bei der Verschlusszeit auch die Kamera normalerweise nicht mehr aus der Hand auslösen würde. Eigentlich sollte man also meinen, dass das Bild ziemlich unscharf und verwackelt wird.

Durch die kurz Abbrenndauer der Blitze ist es nun aber so, dass das Bild trotzdem „eingefroren“, sprich mit relativ kurzer Belichtungszeit aufgenommen wird, zumindest die Teile des Bildes, die durch das verfügbare Licht im Studio und die Neonröhren nicht auch ohne Blitz korrekt belichtet wären. In der Tat ist es so, dass das Linke Auge und insgesamt die Bereiche die sehr viel Licht durch die Neonlampen bekommen haben, eine leichte Unschärfe aufgewiesen haben. Diese konnte aber leicht mit Photoshop korrigiert werden.

Ein oder zwei weitere Bilder aus dieser Session werden wohl in nächster zeit noch folgen!

Vorbereitung ist (fast) alles… :-)

Outdoor Shooting - Ausrüstung

Outdoor Shooting - AusrüstungJa, o.k., Vorbereitung ist „nur“ ein kleiner aber wichtiger Bestandteil eines Shootings. Heute, am späten Nachmittag habe ich endlich ein weiteres Strand-Shooting. Endlich, weil mir das Wetter vergangenen Monat mehrfach ein Strich durch die Rechnung gemacht hat. Leider kam nur ein einziges, allerdings sehr cooles, Beach-Shooting zustande.

Heute stehen die Anzeichen aber auf Grün bzw. Sonne und so habe ich schon mal alles gepackt. Nicht gerade wenig, ein Teil bleibt auch im Auto. Aber dennoch, ein paar Sachen müsssen dabei sein. Natürlich die Kamera, in meinem Fall sogar zwei, weil ich mich entschieden habe, meine ohnehin defekte D300 für die etwas riskanteren Wasser-Aufnahmen zu verwenden. Außerdem natürlich meine drei Systemblitze zum Aufhellen im Gegenlicht plus eine entsprechende Anzahl an Akkus und einen Reflektor. Soweit so klar!

Hier aber mal noch ein paar Sachen die ich gerne bei solchen Shooting mit dabei habe:

  • Zwei Handtücher – Denn ja, Fotograf geht auch ins Wasser
  • Badehose + Ersatzklamotten (denn, siehe oben 🙂 )
  • Müllbeutel (praktisch für die nassen Sachen, als Regenschutz und Unterlage bei Sandboden
  • Sonnencreme + Mückenschutzspray
  • Natürlich mein Hut
  • Rettungsdecke (diese metallbeschichteten Teile aus dem Verbandskasten) zum Aufwärmen f. die Models (u. Fotografen)
  • kleine Sprühflasche + Öl (für einen etwas gesteuerten Wetlook)
  • Kleiner Kosmetik-Spiegel
  • Trinkwasser
  • plus etwas Kleinkram

Dann fehlt eigentlich „nur“ noch ne coole Location mit möglichst wenig Publikum. Aber gewisse Unsicherheitsfaktoren gibt es immer.

Zu letzteren gehören meine beiden Models heute zum Glück nicht! 🙂

Was nehmt Ihr denn sonst so bei Outdoor-Shootings mit? Irgendwelche speziellen Tipps??

Warum ich ein Grafiktablett nutze

Bamboo Grafiktablett - Instagram-Picture by Magistus

Bamboo Grafiktablett - Instagram-Picture by MagistusSchon länger nutze ich ein Grafiktablett von Wacom. Zwar eines der kleinsten, ein Bamboo, ohne ginge aber nicht mehr.

Warum? Am Anfang war es einfach Neugier und dann bald Frust. Frust über die ungewohnte Arbeit und die anfänglich auftretenden Kontroll-Probleme des Cursors. Bleibt man aber am Ball, merkt man recht bald die Vorteile eines solchen Tabletts.

Nicht nur, dass man mit dem Mauszeiger, Pinsel, Cursor, …. nahtlos und schnell von einer Ecke des Arbeitsbereiches zum anderen springen kann. Man ist mit dem Stift wesentlich präziser als mit einer Maus.

Wahrscheinlich liegt das am seit der Grundschule geübten Umgang mit Stift und Papier, aber auch an der insgesamt präziseren Technik.

Was ich speziell bei der Bildbearbeitung zu schätzen gelernt habe, ist die Möglichkeit mit einer kleinen Handbewegung lange Striche und je nach Druck auf den Stift, mit unterschiedlicher Dicke ziehen zu können. So etwas wäre mit einer Maus nur mit nach setzen möglich, die Beeinflussung der Dicke im Grund überhaupt nicht.

Auch bei der Beautyretouche geht die Arbeit wesentlich schneller von der Hand. Man springt quasi von Arbeitsbereich zu Arbeitsbereich und muss dort nicht erst „hinfahren“. Zudem hat man mit dem Stift einen intuitiveren Umgang mit den Pinselwerkzeugen und eine bessere „Linienführung“.

Keine Frage, ohne etwas Übung geht es nicht. Und danach nicht mehr ohne…. 🙂

Übrigens hat das Tablett nie meine Maus komplett ersetzt. Schon, weil ich zwei Monitore nutze und das Tablett eigentlich am sinnvollsten nur einen Monitor abdeckt. Sprich, für den normalen „Mausverkehr“ bin ich bei der (Magic-)Maus geblieben, nur für die Bildbearbeitung nutze ich das Tablett.

Wie sind Eure Erfahrungen mit einem Grafiktablett. Habt Ihr es schon mal ausprobiert?

Thinking about… Soziale Kompetenz in der People-Fotografie

Post-Header-Magistus-V2

Ich habe mich ja bereits im Artikel Du hast Menschen vor der Kamera darüber ausgelassen, dass man in der People-Fotografie mit Menschen arbeitet und nicht mit Blümchen oder Häusern. Das hat auch zur Folge, dass man als Fotograf über eine gewisse soziale Kompetenz verfügen sollte.
Was meine ich damit? Ich meine damit die Fähigkeit, auf Menschen zu- und einzugehen und mit ihnen so arbeiten zu können, dass es für alle Beteiligten eine angenehme Erfahrung wird.

Wo ist das Problem, wird sich jetzt mancher einer fragen? Nun, im Laufe der Zeit in der ich mich im Bereich der Menschen-Fotografie beschäftige, bekommt man natürlich auch einiges an Erfahrungen mit, die Models gemacht haben oder darf unangenehmer weise das ein oder andere Gespräch mit anhören, in dem ein Fotografen-Kollege es mit der Ansprache eines Models versucht.

Vielleicht schon mal ein erster Tipp: Wenn Du nicht gerade der super bekannte und begnadete Akt-Fotograf mit Weltruf bist, ist ein Spruch zur Einführung wie „Oh, cool, Du machst auch Akt! Machst Du das mit jedem?“ nicht gerade hilfreich. Könnte es doch darauf hindeuten, dass Dein Interesse weniger coolen Bilder gilt, sondern eher das betreffende Model einfach nur nackt zu knipsen. Da das aber SELBSTVERSTÄNDLICH nicht stimmt, überleg Dir lieber einen anderen Einstieg!

Es könnte auch durch aus Sinn machen, sich insgesamt mal für sein Gegenüber zu interessieren und etwas Small-Talk zu machen, als gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Erzählt auch ein wenig von Dir und zeig ein paar Deiner Arbeiten. Du hast noch keine, dann verweise ich mal an meinen Artikel „Es sich nicht zu einfach machen„.

Natürlich ist es dann auch legitim, nach einem Shooting zu fragen. Cool wäre dabei aber, sich schon im Vorfeld zu überlegen, was Du denn gerne für ein Shooting machen würdest. Es ist dabei nicht gerade sinnig, auf ein Bild zu verweisen, dass Dir im Portfolio des Models super gefällt. Schließlich hat das Model so ein Bild schon und dürfte an einer Wiederholung eher nicht interessiert sein. Logisch, oder? Aber solltest Du was zahlen wollen, sieht die Sache evtl. schon wieder anders aus. Zahlen? Ja, aber auch da solltest Du Dir vielleicht vorher ein paar Gedanken gemacht haben, was Du denn bereit bist zu zahlen.
Zu einer solchen Vorbereitung gilt natürlich auch, sich ein paar Gedanken zum Aufnahmebereich des Models zu machen. Aber Vorsicht, nur weil das Model möglicherweise ein paar Akt-Aufnahmen in der Mappe hat, heißt das noch lange nicht, dass sie das mit jedem macht und schon überhaupt nicht, mit einem unbekannten Fotografen. Es ist also wichtig abzuschätzen, welche Art von Bildern überwiegen.

Wie immer im Umgang mit, meist komplett unbekannten Menschen, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber auch vor lauter Verkrampftheit keinen Ton oder nur Stuss raus zu bringen hilft nicht.

Solltest Du Probleme im Umgang mit anderen Menschen haben, solltest Du Dir allen ernstes überlegen, ob Dein Ausflug in die People-Fotografie wirklich sonderlich sinnvoll ist. Eventuell bist Du in den vielen anderen Feldern der Fotografie besser aufgehoben. Ist ja nicht schlimm, ich weiß von so manchem People-Fotografen, der es sich nie zutrauen würde super coole Macro-Aufnahmen zu machen.

Ach ja, und nackte Mädels gibt es im Internet genug, dazu musst Du nicht People-Fotograf werden. Denn, Akt-Fotografie ist mehr wie nur hübsche Mädels knipsen!

So, nichts für ungut, musste ich mal los werden… 😉

Sich’s nicht zu einfach machen…

Post-Header-Magistus-V2

Es mag an einer veränderten Wahrnehmung meiner Seits liegen, ich habe aber mehr und mehr den Eindruck, dass es sich viele Leute, die in das weite und anspruchsvolle Feld der sogenannten People-Fotografie vordringen möchten, zu einfach machen.

Ich kenne nun doch einige Models und höre immer wieder von Anfragen absoluter Anfänger für TfP-Shootings, oft auch noch im Bereich der Akt-Fotografie. Leute, TfP heißt nicht kostenlos! TfP wird mit Leistung bezahlt. Was natürlich auch heißt, dass auch das Model etwas vom Shooting haben möchte, nämlich Bilder, mit denen das Model was anfangen kann.

Soll heißen, wenn man ein Model bzgl. eines TfP-Shootings anfragt, sollte man sich vorher mal die Sedcard des betreffenden Models anschauen und die dort gezeigten Wert objektiv mit den eigenen bisher entstandenen Werken vergleichen. Kann man dann guten Gewissens sagen, dass man mindestens ebenso gute Bilder fotografieren kann, dann los…

Fängt man aber gerade erst mit der People-Fotografie an, sollte man sich im klaren sein, dass es auch hier nichts umsonst gibt. Abgesehen davon, dass es für einen Anfänger nicht unbedingt sinnvoll ist, sich dem Stress auszusetzen, starke Bilder als Bezahlung für das TfP-Shooting liefern zu müssen, holt man sich wahrscheinlich ohnehin bei erfahrenen Models eine Abfuhr ein. Das stärkt nicht gerade das eigene Ego und macht nicht viel Spaß.

Vielmehr sollte man in sein Portfolio etwas investieren!

Eine Möglichkeit besteht hier in der Teilnahme von Workshops oder Coachings. Speziell bei Workshops sollten man auf die Rahmenbedingungen achten. Neben einer Teilnehmerzahl von maximal vier Fotografen sollte auch der Workshopleiter dem eigenen, angestrebten Foto-Stil entgegen kommen. Wirklich schon sehr coole Workshops gibt es ab 120,00 EUR aufwärts.

Bei Einzel-Coachings kümmert sich der, hoffentlich erfahrene, Trainer individuell um den Teilnehmer und gibt sein Wissen weiter. Natürlich sollte einem auch hier der Stil des Trainers gefallen, durch das direkte 1:1-Training kann der Trainer aber natürlich wesentlich genauer auf die Wünsche des Fotografen eingehen. Die Preise für ein solches Coaching variieren enorm, stellen aber natürlich in jedem Fall einen wesentlich größeren Infest wie ein Workshop dar.

Neben den eben genannten Möglichkeiten kann es auch helfen, erst mal ein Model für PAY-Shooting zu buchen. Sprich ein schon erfahrenes Model für einen Stundensatz (Angefangen ab 20,00 – 30,00 EUR)oder eine Tagespauschale zu buchen. Bei einem Pay-Shooting kann der Fotograf sich ausprobieren ohne Bilder liefern zu müssen. Zudem muss er sich erst mal nicht so sehr um die Anleitung u. Posing des Models kümmern.

Ich selbst bin mit Workshops immer sehr gut gefahren, hatte aber auch das Glück, dass ich eigentlich immer mit tollen Workshop-Leitern und Workshop-Models zusammen arbeiten durfte. Ich konnte dort super Erfahrung sammeln und Kontakte knüpfen.

Ganz ehrlich, ohne diese gesammelte Erfahrung und das bei den Workshops aufgebaute Portfolio hätte ich nie das Selbstbewusstsein gehabt, Models um ein TfP-Shooting zu bitten. Das war bei mir immer eine Frage des Anspruchs an die Qualität der eigenen Bilder. Mag sein, dass mir da etwas Selbstbewusstsein gefehlt hat fehlt. Allerdings bin ich auch der festen Meinung, nicht zuletzt gefässtigt durch viel Gespräche mit befreundeten Models, dass übersteigertes Selbstbewusstsein nicht eben sehr gut ankommt.

Also, nicht nur in die Kamera investieren, sondern auch in das eigene Portfolio und Erfahrung!

Ein Test-Shooting ist KEIN TfP-Shooting

Magistus Emoticons Quer

Eben wieder auf einer Model Sedcard gelsen: „Ich stehe nicht für Test-Shootings zur Verfügung – Shootings nur PAY!“

Hm, mal vom Sinn oder Unsinn solcher Hinweise abgesehen, zeigt es einmal mehr, das ein Test-Shooting oft mit einem TfP-Shooting gleichgesetzt wird. Das ärgert mich, denn das ist einfach falsch!

Natürlich können Test-Shootings TfP-Shootings sein (und sind es sicherlich oft auch), allerdings steht das T in TfP nicht für Test, sondern für Time. Das bedeutet, dass ein TfP-Shooting erst mal ein ganz normales Shooting mit allem Pi-Pa-Po ist und hier nicht getestet wird. Es fließt kein Geld, sondern die Bezahlung ist die Zeit und sind die Bilder. Das ist aber auch der einzige Unterschied zu einem Pay-Shooting.

Ein Test-Shooting ist ein Shooting, bei dem ein bestimmter Part des Shootings getestet wird. Das kann das Model sein (um zu testen, wie es sich für eine bestimmte Shooting-Idee eignen, wie die Zusammenarbeit mit dem Fotografen klappt oder ähnliches), es kann sein, dass der Fotograf ein bestimmtes Licht-Set testen möchte oder vielleicht neue Ausrüstung ausprobiert werden soll. Ein Test-Shooting bedeutet, dass möglicherweise kompletter Mist als Ergebnis heraus kommt, es bedeutet, dass nicht alles Rund läuft und improvisiert wird. Da es ein Risiko für alle beteiligten bedeutet, wird deshalb ein Test-Shooting oft als TfP-Shooting vereinbart.

ABER, wenn ein Fotograf nach einem TfP-Shooting fragt, fragt er nicht automatisch nach einem Test-Shooting! Möchte er ein Test-Shooting, wird er das ansprechen und auch erklären, was er testen möchte (zumindest sollte er das tun).

Deshalb, die Ergebnisse eines TfP-Shootings können die gleichen tollen Ergebnisse liefern, die man auch bei einem Pay-Shooting bekommt. Inhaltlich ist das kein Unterschied, es gibt einfach nur eine andere kommerzielle Vereinbarung.

 

Phottix Schirm- u. Blitzhalter

Bei Outdoor-Shootings bin ich der Freund von entfesselten Systemblitzen, wie hier im Blog ja auch schon mehrfach beschrieben. Aber auch mich Systemblitzen hatte ich schon länger den Wunsch, einen Blitz auch auf einem Stativ nutzen zu können. Und zwar so, dass ich den Blitz einfach und schnell neigen als auch drehen kann.

Ein weitere Wunsch war es, meinen ohnehin vorhandenen Reflektor-Schirm ebenfalls mit dem Systemblitz zu nutzen oder den ebenfalls vorhandenen Reflektor am Stativ zu montieren u. einfach und ohne Umstände besser auf das Fotoobjekt ausrichten zu können.

Bei den verschiedenen Fachhändlern im Internet gibt es eine riesige Auswahl an Neigern, Schirm- oder Blitzhaltern. Viele scheinen aber, glaubt man den Berichten und Testergebnissen, an mangelhafter Verarbeitung zu leiden oder durch den Einsatz von Kunststoff nicht sehr stabil sein.

Vor kurzem bin ich aber über den Phottix Varos Schirmhalter gestolpert. Bereits wenn man das Teil in der Hand hält, fühlt sich der Phottix Varos recht schwer an. Der Eindruck bestätigt sich nach dem auspacken. Alle wichtigen Teil sind aus Metall und sehr gut verarbeitet. Die Schrauben, Gelenke und Adapter sind ebenfalls aus Metall und greifen wunderbar, so dass ein festes Einstellen gewährleistet ist.

Mit dem Varos kann man nicht nur einen Schirm an einem Stativ anbringen, es ist außerdem möglich einen Systemblitz anzubringen. Beides lässt sich einfach verbinden und fixieren. Über einen Vollmetall-Adapter lassen sich neben dem Sytemblitz auch Systeme mit 1/4-Gewinde oder 5/8 Spigot verwenden.

Ich bin sehr begeistert von dem Teil und kann es sehr empfehlen.

Link zu Amazon: Phottix Varos Schirmneiger Blitzneiger mit Schirmhalterung

UV-Painting – Shooting im Dunklen

Painting by Farbtraeume.com - Photo by Magitus
Painting by Farbtraeume.com - Photo by Magitus
Painting Farbtraeume - Photo Magistus

Shooting im Dunkel? Nicht ganz, korrekte wäre Shooting bei Schwarzlich (auch UV-Licht genannt). Normalerweise kennt man den Effekt aus Clubs u. Partys, bei denen bei bestimmten Lighteffects weiße Kleidung anfängt stark zu leuchten. Genau diesen Effekt macht sich auch das UV-Painting zu nutze.

Dabei wird mit Bodypainting-Farbe (z.B. von Diamond FX oder Kryolan) benutzt, die im UV-Bereich fluoresziert, also einen ganz besonderen Leuchteffekt verursacht. Im normalen Licht ist ein reines UV-Painting eher blass und matt, also bei weitem nicht so farbstark wie klassische Paintings.  UV-Paintings entfalten ihren Reiz erst bei Dunkelheit und der Beleuchtung mit UV-Lampen. Besonders interessant dabei ist, dass die Körper, die das Painting tragen, im Grunde nicht zu sehen sind. Sehen kann man ausschließlich die bemalten Flächen.

Painting Farbtraeume - Photo Magitus
Painting Farbtraeume - Photo Magitus

Damit ist es dem Painter möglich, Figuren zu kreieren, die nichts mehr mit dem eigentlichen Träger zu tun haben. Eine Kombination aus zwei Model wird zu einem einzigen leuchtenden Objekt.

Eine Faszination, der sich kein Betrachter und natürlich auch kein Fotograf entziehen kann. Und zugegebener Maßen von größtem Reiz, wenn man diese Kunst live miterleben darf.

Die Kunst festzuhalten ist für den Fotografen nicht ganz einfach, da das fotografieren von UV-Paintings etwas vom Lehrbuchpfad der Fotografie abweicht. Schließlich ist es dunkel und die UV-Farbe, auch mit starken UV-Scheinwerfern beleuchtet, scheinen nie so hell, wie man es bei Shootings mit einer klassischen Tageslichtsituation gewöhnt ist. Optimale Aufnahmebedingungen sehen also anders aus!

Der Versuch, mit einem Blitz mehr Licht in die Szene zu bringen (immer wieder bei Events zu sehen), schließt sich komplett aus. Der Blitz hellt zwar die Szene insgesamt in der Tat auf, allerdings wird die Wirkung des UV-Lichts komplett aufgehoben und die eigentliche Arbeit des Painting-Künstlers zerstört.

Painting Phoenix - Photo Magistus
Painting Phoenix - Photo Magistus
UV-Lichtset
UV-Lichtset

Deshalb bleibt nichts anderes, als einen Kompromiss zwischen Verschlusszeit, Blende u. ISO zu finden um die UV-Farbe (und nur diese) optimal zu belichten. Man arbeitet hier im manuellen Modus (M). Ich habe mit 1/30 Sek. bei f/4.2 u. ISO 1600 sehr gute Erfahrungen gemacht. Damit kann ich die Kamera noch einigermaßen ruhig halten und bei meiner Nikon D300 ist das Rauschen noch vertretbar. Übrigens geht das Rauschen und auch ein klein wenig Unschärfe etwas im Painting unter, was durch den Fluoro-Effekt bedingt ist.

Ein improvisiertes UV-Lichtset mit vier UV-Neonröhren könnte dann so aussehen (im Vordergrund ist noch der Painting-Entwurf zu sehen:

Ihr wollte selbst mal was mit UV-Painting machen? Fragt bei entsprechenden Bodypainting-Künstlern nach! Die Paintings dieses Artikels wurde gemacht von Farbtraeume u. von Phoenix Bodyart.

Vielen Dank an Michi u. Sabrina für die geniale Arbeit und an Voluta, Tante Mimi, Rames u. Marco für die großartige Model-Arbeit.

Red Powder – Mein erstes Puder-Shooting

Red Powder - © by Magistus
Red Powder - © by Magistus
Red Powder – © by Magistus (click for full-size!)

Jupp, ich habe jetzt auch ein Puder-Shooting gemacht. Schon immer habe ich die coolen Bilder bewundert und hatte so ein Shooting schon lange geplant. Und, so viel ist sicher, ein Puder-Shooting will geplant sein.

Für mein Puder-Shooting habe ich mir im Künstlerbedarf 1kg rotes Pigment bestellt. Das äußerst kräftige Pigment war vollkommen ausreichend, um es mit 4kg Mehl zu strecken. Und ich kann sagen, die 4kg haben wir dann auch gebraucht.

Neben dem eigentlichen „Puder“ stellte sich die Frage der Location. Ohne Frage war das Shooting nicht im Studio möglich und mangels passender Inhouse-Möglichkeit sind wir in den Wald gegangen. Outdoor kommt an sich natürlich sehr cool, nur sollte es einigermaßen windstill sein. Es ist unglaublich, wie die Pudermischung verweht wird und die 1kg Pigment auf 4kg Mehl noch färben können.

Eine passende Location und jede Menge Puder helfen aber nichts, wenn man nicht jemand hat, der das Puder auf das Model schleudern kann. Deshalb, ohne Assistent geht es nicht. Wir haben zusätzlich die Erfahrung gemacht, dass es auch sehr cool kommt, wenn das Model selbst mit Puder wirft. Im Nachhinein würde ich wohl noch einen zweiten Assistenten empfehlen, um das Model wirklich von beiden Seiten zu bewerfen. Damit könnte man wohl eine noch gleichmäßigere Wolke erzeugen.

Tja, und dann natürlich das Model. Klar sollte das Model keine Angst haben, mit farbigem Pulver beworfen zu werden und entsprechend leidensfähig sein. Ebenso wichtig ist aber auch ein Model mit gutem und sicherem Posing. Den richtigen Moment der Pulverwolken-Ausbreitung abzupassen ist schon schwer genug, dann aber noch Posen korrigieren zu müssen ist fast unmöglich.

Ja, dann kann es los gehen. Und es ist wirklich eine riesen Sauerei, macht aber, bei einem guten Team auch jede Menge Spaß. Ich bin mit den Ergebnissen und vor allem der tollen Teamarbeit sehr zufrieden. Einzig hatte ich mit Schlagschatten im Gesicht zu kämpfen, die Teilweise durch die Wolke entstanden sind. Aber gut, das nächste mal nehme ich ein höhere Stativ mit. 🙂

Mein riesen großer Dank geht an Tante Mimi u. Rames für die wie immer geniale Zusammenarbeit!!!

Foto-Tipp: Outdoor-Shooting im Gegenlicht

Balloons in Nature - copyright by Magistus

Unter meinem Photo-Post „The Vamp“ wurde ich gebeten mehr über die Technik, insbesondere hinsichtlich der Beleuchtung, zu erzählen. Das stellt mich ehrlich gesagt vor eine gewisse Herausforderung, da ich mich jetzt nicht unbedingt als den Experten für Outdoorshootings bezeichnen würde. Gerne gebe ich in diesem Artikel aber Auskunft, wie ich bei einem Outdoor-Shooting vorgehe.

Balloons in Nature - copyright by MagistusBetrachten wir uns als erstes eines meiner Lieblings-Outdoor-Bilder, „Balloons in Nature“.  Zum gelingen dieses Bildes haben, neben dem genialen Model, drei Punkte beigetragen:

1. Das natürliche Licht: Das Bild ist am Abend gegen 20:00 Uhr entstanden. Für Spätsommer bedeutete das beinahe schon „Blaue Stunde“, zumindest aber war die Sonne (links am Bildrand zu sehen) schon sehr tief am Horizont. Damit hatten wir nicht mit all zu grellem Licht zu kämpfen und die Farbtemperatur und der Himmel waren gigantisch.

2. Die Perspektive: Bei Outdoor-Shooting gehört es auch dazu, dass man extreme Perspektiven ausprobiert. Nur Outdoor ist man so frei was Perspektiven angeht. Man muss nicht die Unschöne Decke im Studio oder das Ende des Hintergrundkartons befürchten. Im Konkreten Falls bin ich im Rasen gelegen und habe das Bild dadurch sehr gestreckt. Die Schrägstellung hat mir gefallen, weil es dem Bild noch mehr Spannung verleiht (was aber natürlich Geschmackssache ist).

3. Das Licht von vorne: Bei einer solchen Gegenlichtaufnahme wie dieser oder der folgenden, muss man für genügend Licht von vorne sorgen. Auf das Warum und Weshalb gehe ich im folgenden noch ein. Im konkreten Fall kommt das Licht von einem entfesselten Nikon SB-600 Blitz der von „meinem“ Assistenten gegen einen Reflektor gerichtet wurde. Der Reflektor hat damit nicht nur das noch vorhandene natürliche Licht auf das Model geworfen sondern den zusätzlichen Lichtbedarf durch den Systemblitz gedeckt.

Warum aber überhaupt ein Blitz von Vorne und nicht das Model auf die andere Seite des Baums setzen, um so das natürliche Licht direkt zu verwenden?

Zum einen stehe ich auf diese Gegenlicht-Effekte, zum anderen wären die Schlagschatten noch immer, trotz der späteren Stunde, zu heftig gewesen. Natürlich hätte ich auch einfach die Blende soweit aufmachen können, dass das Model ohne künstliches Licht korrekt belichtet gewesen wäre. Das hätte aber zur Folge gehabt, dass mir der wunderbare Himmel strahlend weiß ausreißt. Spricht, der Himmel wäre hoffnungslos überbelichtet.

Mein Vorgehen bei einer Aufnahme wie „Balloons in Nature“ oder auch dieser hier, Music in Nature - copyright by Magistus„Music in Nature“, ist die folgende:

a) Belichtung auf den Himmel: Soll bedeuten, ich stelle Zeit und Blende so ein, dass der Himmel korrekt belichtet wird (Einstellung „M“ an der Kamera). Dabei gehe ich bei der Zeit nicht über die kürzeste Blitz-Synchronzeit meiner Kamera hinaus, was bei Nikon nicht kürze als 1/250sec. bedeutet. Den Rest muss ich mit der Blende abblenden.

b) Der Blitz u. Reflektor hellen auf: Durch meine Belichtungseinstellung auf den, im Vergleich zum Model, helleren Himmel, ist das Model absolut unterbelichtet. Wie stark hängt davon ab, wie heftig das Umgebungslicht noch ist. Diese Unterbelichtung muss jetzt mit dem Blitz und Reflektor ausgeglichen werden. Reicht die Blitzleistung aus, was bei einem Systemblitz schnell nicht mehr der Fall sein kann, könnt Ihr mit dem Shoot los legen. Sowohl der Himmel, also auch das Model sind korrekt belichtet. Sollte die Blitzleistung nicht ausreichen, bleibt euch nichts anderes übrig, als die Blende doch etwas weiter auf zu machen. Der Himmel wird dabei natürlich mehr und mehr überbelichtet. Hier müsst Ihr einen für euch akzeptablen Kompromiss finden (oder einen stärkeren Blitz verwenden).

Was habe ich verwendet?
– Nikon D300 mit einem Standard AF-S DX Nikkor 18-70mm f/3.5-4.5G IF Objektiv
– Nikon SB-600 auf voller Leistung
– Walimex Reflektor-Board 70×100

Zusätzlich und sehr wichtig war hier ein Assistent, der beim halten des Reflektors, Blitzes etc. geholfen hat. Rein mit Stativen zu arbeiten wäre mir hier absolut zu unflexibel gewesen. Insgesamt ist bei einem Outdoor-Shooting, noch weit mehr als im Studio, tolle Team-Arbeit aller Beteiligten gefragt. Deshalb möchte ich mich hier auch ganz herzlich bei „Tante Mimi“ u. Rames bedanken!!

UPDATE (07.07.2012) : Eine neue Gegenlicht-Aufnahme mit gleich drei System-Blitzen u. Making-Of Bild gibt es im Beitrag Sun Beam !


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Trotz iPad Bilder noch immer auf Papier

Nennt mir altmodisch, konservativ oder ewig gestrig, aber ich stehe noch immer auf Bilder auf Papier.

Natürlich habe ich auf meinem iPad, iPhone u. Notebook mein gesamtes Portfolio immer griffbereit und nutze diese Mittel auch sehr gerne, um anderen meine Bilder zu zeigen. Ich habe allerdings immer wieder die Erfahrung gemacht, dass beim Betrachter ein Bild z.B. 20×30 cm besser wirkt als ein Bild auf dem iPad.

Mir selbst geht es auch so. Ein Bild ausbelichtet oder gut gedruckt bietet andere Möglichkeiten als die Darstellung auf einem Display. Ich kann es wenden, praktisch Reflektionen entgegen wirken und zu gute Letzt, Prints sind einfach dauerhafter. So viel Backup ich auch machen kann. Die Bilder in gedruckter Form stellen für mir eine Langlebigkeit dar, die mir die neuen Medien erst mal beweisen müssen (Backups hin oder her).

Neben diesen, zugegebener Maßen sehr subjektiven Gründen, finde ich es auch nicht so toll, bei einem Stammtisch oder einer Ausstellung mein iPad unbeaufsichtigt durch die Reihen wandern zu lassen. Da ist es mir noch um einiges lieber eine nette Portfolio-Mappe vorbereitet zu haben.

Klar, solche Prints kosten nach wie vor Geld, für mich ist es die Investition aber Wert!

An dieser Stelle möchte bei Omori ganz herzlich bedanken, der mir einen ganzen Stoß coolen Fotopapiers zukommen hat lassen. Merci!!